Marktupdate 25. März 2021

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Bitcoin mischt die Türkei auf, FED spricht über Bitcoin – The Story Goes On

Lieber Leser, liebe Leserin,

Das Marktupdate vom 25. März 2021 ist die Premiere unserer neuen Reihe „Marktupdates“ und neben Bitcoin geht es heute auch um die Entwicklung staatlicher Währungen sowie Aktionen der Zentralbanken. Diesmal hat sich der FED-Vorsitzende Jerome Powell über Bitcoin als digitales Gold geäußert. Gleichzeitig steigt das Interesse an der ältesten Kryptowährung in der Türkei erheblich, während die Lira abschmiert. Außerdem werfen wir auch einen Blick auf Michael Saylors Bitcoin-Hype und wagen einen kleinen Exkurs in die Welt der digitalen Zentralbankwährungen (CBDCs). Und was passiert eigentlich bei Tesla?

Wir wünschen viel Freude und interessannte Einblicke beim Lesen unseres Marktupdates!

Jerome Powell: Bitcoin ist digitales Gold

Der FED-Vorsitzende Jerome Powell ist der 16. Vorsitzende der Federal Reserve und seit Februar 2018 in diesem Amt tätig. Er wurde 2012 von Präsident Barack Obama in den Vorstand der Federal Reserve berufen. Anschließend ernannte Donald Trump ihn zum Vorsitzenden der FED.

In Bezug auf Stablecoins geht Powell nicht davon aus, dass sie die Grundlage für ein neues globales Währungssystem werden könnten. In einem von der Bank of International Settlements gesponserten Webinar erklärte Powell:

„Eine globale Währung, die von den Anreizen eines privaten Unternehmens bestimmt wird, verdient und erhält die höchsten regulatorischen Erwartungen. Da wir die wichtigste Reservewährung der Welt sind, müssen wir dieses Projekt nicht beschleunigen – wir müssen nicht die Ersten sein, die auf den Markt kommen.“

Entsprechend möchte die FED mit dem digitalen Dollar noch einige Zeit warten. Bitcoin sieht Powell eher als Ersatz für Gold:

„Krypto-Assets sind sehr volatil – siehe Bitcoin – und daher als Wertspeicher nicht wirklich nützlich. Sie werden von nichts unterstützt. Sie sind eher ein Gegenstand für Spekulationen. Er (Bitcoin) ist im Wesentlichen ein Ersatz für Gold und nicht für den Dollar.“

Die Aussage von Powell dürfte einige Ohren hellhörig gemacht haben. Bitcoin mit Gold zu vergleichen ist nicht unbedingt etwas, das man von einer Zentralbank erwarten würde. Unserer Einschätzung nach weiß Powell sicherlich recht gut, welche Bedeutung Gold hat und dass es im Gegensatz zum Dollar durch seine Geld- und Wertspeicherfunktion über realen Wert verfügt. Umso mehr überrascht diese Aussage. Ob sie wohl ein Versprecher war?

Bitcoin mischt die Türkei auf, Lira stürzt ab

In der Türkei steigen Zahl der Google Suchanfragen nach Bitcoin exponentiell an, was wahrscheinlich durch die große ökonomische Unsicherheit in der Region bedingt ist. Die Lira verlor zuletzt deutlich an Wert und die Zinsen in der Türkei stiegen drastisch an. Während die Google Suchanfragen für Bitcoin sich verfünffachten, verlor die Lira 15 Prozent an Wert.

Was in der Türkei aktuell zu beobachten ist, dürfte ein Schicksal sein, dass quasi jedem Land vorbestimmt ist. Das wahnwitzige Entwerten von Währung ist kein Einzelfall und es gibt weltweit keine Nation mehr, die ihre Währung mit tatsächlichem Wert unterlegt. In Abhängigkeit der jeweiligen wirtschaftlichen Lage und den geopolitischen Strukturen, ist es sehr wahrscheinlich, dass diese Entwicklung sich wie ein Flächenbrand entwickeln wird.

Und es zeigt auch, dass sich unsere Annahme zu bestätigen scheint: Früher oder später wird sich jeder mit Bitcoin auseinandersetzen müssen. Das hemmungslose Entwerten der Währungen lässt ab einem gewissen Punkt nichts anderes mehr zu.

Tesla macht ernst

Bitcoin ist nicht nur Wertspeicher, sondern auch Zahlungsmittel. Tesla verkündete kürzlich, dass das Unternehmen für die Zahlung der Luxus-E-Autos nun auch Bitcoin annimmt:

„Tesla verwendet nur interne und Open Source-Software und betreibt Bitcoin-Nodes direkt. An Tesla gezahlte Bitcoins werden als Bitcoins beibehalten und nicht in Fiat-Währung umgerechnet.“

Nachdem Tesla bereits vor Kurzem mit dem Investment in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar in Bitcoin viele überraschte, folgen nun weitere Taten. Durch die Möglichkeit, einen Tesla nun mit Bitcoin zu kaufen, ist ein weiterer Schritt in Richtung Massenadaption und sollte weiteren Kritikern und Desinteressierten die Augen öffnen.

Michael Saylor im Bitcoin-Fieber

Michael Saylor, der CEO von MicroStrategy, ist bekennender Bitcoin-Enthusiast. Im Februar veranstaltete er den „Bitcoin for Corporations“ -Gipfel, an dem laut eigener Aussage mehrere hunderttausende Unternehmer teilnahmen. Saylor meint selbst, er habe Elon Musk in Bezug auf ein Investment in Bitcoin via Twitter positiv beeinflusst. In einem Interview mit Times erklärte er:

Bitcoin ist keine Spekulation, O.K.? Bitcoin ist eine einzigartige neue Technologie, wie das Facebook des Geldes oder das Google des Geldes. Und es wuchs in 12 Jahren von nichts auf eine Billion Dollar an Geldwert.“

Damit macht Saylor erneut seinen Standpunkt sehr deutlich. Nachdem er mit seiner Firma MicroStrategy mittlerweile Bitcoin im Wert von über eine Milliarde US-Dollar gekauft hat und seinen Aussagen nach maßgeblich an der Entscheidung von Elon Musk für Bitcoin beteiligt war, ist er zu einem der Treiber für institutionelle Adaption geworden.

CBDCs: Fiat im Kryptopelz

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) macht deutlich, wie sie Zentralbank-Kryptowährungen (CBDCs) für ihre Zwecke instrumentalisieren wollen. Wir haben in der Vergangenheit schon häufig darüber berichtet, dass CBDCs in ihrer heutigen Planungsform wohl eher Fiat im Kryptopelz sind und uns statt eines faireren Geldsystems direkt in ein totalitäres Kontrollsystem bringen. In der vergangenen Woche machte diesbezüglich ein Videoausschnitt die Runde, in dem der BIS General Manager folgende Aussage über CBDCs traf:

„Für die allgemeine Verwendung von CBDC beabsichtigen wir, die Äquivalenz mit Bargeld herzustellen, denn es gibt dort einen großen Unterschied. Zum Beispiel wissen wir bei Bargeld nicht, wer heute einen 100-Dollar-Schein verwendet, wir wissen nicht, wer heute einen 1000-Peso-Schein verwendet. Der Hauptunterschied zu CBDC besteht darin, dass die Zentralbank die absolute Kontrolle über die Regeln und Vorschriften hat, die die Verwendung dieser Form der Zentralbankhaftung bestimmen, und dass wir auch über die Technologie verfügen, um dies durchzusetzen. Diese beiden Themen sind äußerst wichtig und das macht einen großen Unterschied in Bezug auf das, was Bargeld ist.“

Ein weiterer Grund, warum Bitcoin ein enorm wichtiger Rettungsanker ist, insbesondere wenn der Shift zu CBDCs kommt. Und der wird mit Sicherheit kommen.

Hier siehst du den originalen Videoausschnitt:

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