Heute ist der inoffizielle Beginn der Gewinnsaison für das dritte Quartal. Die vier größten Banken in den USA berichten vor Marktöffnung. Natürlich ist die Gewinnsaison im Allgemeinen eher etwas, das sich auf Aktien auswirkt, und Aktienhändler werden genau beobachten, was vor sich geht.
Die zusätzliche Volatilität an den Märkten kann auch erhebliche Auswirkungen auf den Devisenhandel haben, insbesondere im derzeit angespannten Umfeld. Händler sind immer noch nicht davon überzeugt, dass die US-Wirtschaft eine Rezession wirklich vermeiden wird. Und China bleibt ein Rätsel, ob es endlich den Aufschwung nach der Corona-Krise erleben wird oder ob es Europa in etwas folgen wird, das Chinas Version der Stagnation ähnelt. Wirklich wichtige Anhaltspunkte dafür werden sich aus den Gewinnberichten großer, für die Wirtschaft wichtiger Unternehmen ergeben. Es wird eine Überraschung sein, wenn die Devisenmärkte bis zum Ende der Gewinnsaison etwa Mitte November nicht deutlich durcheinander geraten.
Worauf Sie achten sollten: Banken.
Der Beginn der Gewinnsaison könnte angesichts der Entwicklungen an den Finanzmärkten ein Feuerwerk bringen. Wir müssen uns daran erinnern, dass es im März war, als eine Reihe regionaler Banken in den USA zusammenbrachen (und auch die Credit Suisse), unter dem Druck höherer Zinssätze. Seitdem hat sich die Situation nur noch verschlimmert, da der Wert der Schulden weltweit angesichts höherer Renditen stark einbrach.
Anleger werden sich die Berichte der Banken wahrscheinlich genau ansehen, um zwei wichtige Dinge herauszufinden: Erstens, ob die Banken selbst Probleme aufgrund der hohen Zinssätze sehen, die die Fed dazu veranlassen könnten, die Rhetorik „höher für länger“ zu lockern um den Bankensektor zu stützen. Zweitens, ob Banken weiterhin Kredite an Kunden vergeben, ein Schlüsselelement zur Unterstützung des Wirtschaftswachstums und der Wirtschaftsdynamik. Und Inflation.
Das Geld in Ordnung bringen
Die Fed versucht, die Inflation zu kontrollieren, indem sie die Höhe der angebotenen Kredite kontrolliert. Durch die Verteuerung von Krediten würden die Menschen vermutlich weniger Kredite aufnehmen. Doch der jüngste Anstieg der Lebenshaltungskosten hat viele Menschen dazu veranlasst, mehr Kredite aufzunehmen, um sich ihren Lebensstil leisten zu können. Die Banken entscheiden in erster Reihe darüber, ob die Verbraucher weiterhin Geld ausgeben oder ob ihnen endlich die Kapazitäten ausgehen, die Wirtschaft am Laufen zu halten.
Das führt zur zweiten Gruppe von Unternehmen, die berichten, welche die Devisenmärkte aufrütteln könnten: Einzelhandel und Logistik. Große Einzelhändler wie Walmart, Tesco und Carrefour geben Einblick, ob die Verbraucher in ihren jeweiligen Volkswirtschaften noch Geld ausgeben. Andernfalls könnte die Inflation früher als erwartet nachlassen und die Zentralbanken könnten beginnen, die Zinsen zu senken. Wenn der Preisdruck anhält, könnten die Zentralbanken gezwungen sein, den Druck aufrechtzuerhalten.
Sicherer Hafen oder Risikozeit?
Logistikunternehmen wie FedEx und Maersk werden von Devisenhändlern wahrscheinlich verstärkt unter die Lupe genommen, da sie klare Indikatoren für den Fluss des Welthandels sind. Wenn der Markt dazu neigt, mehr Risiken einzugehen, ist mit einer Ausweitung des Handels zu rechnen. Wenn weiterhin mit einem Rückgang der Wirtschaft zu rechnen ist, werden die Logistikunternehmen eine unterdurchschnittliche Leistung verzeichnen.
In letzter Zeit hat der Dollar dank einer allgemeinen Abkehr vom Risiko zugelegt. Sollten die Gewinne allgemein enttäuschen, könnte der Dollar weiterhin König bleiben. Wenn die Gewinne jedoch allgemein für Optimismus sorgen, könnte sich der Trend beim Greenback endlich umkehren, und die Rohstoffwährungen könnten einen guten Tag haben.
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