Für private deutsche Plattformhändler drohen Steuerermittlungen

Für private deutsche Plattformhändler drohen Steuerermittlungen

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Ab dem nächsten Frühjahr könnten deutsche Privatpersonen, die auf Plattformen in erheblichem Umfang Handel treiben, einer genauen Prüfung durch die Steuerbehörden ausgesetzt sein. Dies ist ein Ergebnis des neuen europäischen Plattformsteuertransparenzgesetzes.

Das in Brüssel ansässige Gesetz regelt umfassend Meldepflichten für digitale Plattformen um Steuerhinterziehung zu bekämpfen und Schwarzmarkthandel zu verhindern. Während die Regeln letztendlich für alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union gelten, variiert die nationale Umsetzung des Gesetzes im Verlauf.

Geltungsbereich

In Deutschland können aktive private Plattformhändler, beispielsweise auf Amazon, eBay, Etsy und Vinted, ins Visier der Steuerfahnder geraten, wenn sie jährlich mehr als dreißig Produkte auf einer Plattform handeln oder einen Umsatz von über zweitausend Euro erwirtschaften. Der Marktplatzhandel erfreut sich großer Beliebtheit Deutschland, mit Amazon als unangefochtener Marktführer.

Meldepflicht

Große private Plattformverkäufer werden den Steuerbehörden nicht direkt gegenüberstehen, sondern indirekt beteiligt sein: Es liegt in der Verantwortung der Betreiber, relevante Daten weiterzugeben. Die zentrale deutsche Steuerbehörde hat die Frist hierfür kürzlich verlängert: Hatte sie zunächst bis zum 31. Januar Zeit, die angeforderten Informationen für das Steuerjahr 2023 bereitzustellen, wurde den Plattformen nun eine Fristverlängerung bis zum 31. März gewährt.

Die Meldefrist wurde auf den 31. März verschoben.

Auch die Plattformen werden unter die Lupe genommen Spider-Software, wie die deutsche digitale Nachrichtenplattform T3n berichtet. Wenn Beamte verdächtige Transaktionen feststellen, müssen Betreiber Informationen über einzelne Plattformverkäufer bereitstellen, darunter Namen, Geburtsdaten, Adressen, Steueridentifikationsnummern und Bankdaten. Außerdem können Transaktionsdetails und Verkaufserlöse abgefragt werden.

Transparenz

Die Bundesregierung hat zuvor erklärt, dass das Gesetz darauf abzielt, „die wirtschaftlichen Aktivitäten von Verkäufern auf digitalen Plattformen für die Steuerbehörden transparent zu machen“. Verkäufer, die auf diesen Plattformen Geld verdienen, sollten „gleich und rechtmäßig“ besteuert werden, heißt es in der Begründung des nationalen Gesetzes.

„Verkäufer sollten gleich und rechtmäßig besteuert werden.“

Eine genaue Dokumentation kann dabei helfen, den privaten Charakter der Verkäufe nachzuweisen. In einem solchen Verkaufsprotokoll müssen alle Artikel mit ihren Einkaufs- und Verkaufspreisen sorgfältig erfasst werden.

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