Die deutsche Marine nennt den Indischen Ozean und die Ostsee als Top-Reiseziele im Jahr 2024

Die deutsche Marine nennt den Indischen Ozean und die Ostsee als Top-Reiseziele im Jahr 2024

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BERLIN – Die Prioritäten der deutschen Marine für das Jahr 2024 werden sich auf die Stärkung ihrer Präsenz in den USA konzentrieren Ostsee und Indischer Ozean, sagten hochrangige Dienstbeamte diesen Monat, während auch ein Einsatz im Roten Meer zum Schutz von Handelsschiffen, die kürzlich von Huthi-Rebellen im Jemen angegriffen wurden, in Sicht ist.

Vizeadmiral Jan Christian Kaack, Kommandeur der maritimen Streitkräfte der Bundeswehr, betonte bei einer jährlichen Podiumsdiskussion des Seedienstes zur Erörterung von Sicherheitstrends die Notwendigkeit, flexibler zu werden und die Energieversorgung an nahe gelegenen Hotspots besser zu ermöglichen und weit.

Eine der drei Prioritäten des Jahres ist neben Personal und Munition die der deutschen Marine Besuch im Indopazifik diesen Sommer, sagte Kaack. In einem Begleitdokument, in dem die Vision des Vizeadmirals dargelegt wird, wird beschrieben, dass die Mission den diplomatischen Ambitionen Berlins in der Region dient.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte bei einem Besuch in Singapur im vergangenen Juni an, dass zwei Kriegsschiffe – eine Fregatte und ein Versorgungsschiff – im Jahr 2024 in diesen Teil der Welt reisen würden, inmitten hoher Spannungen um das Südchinesische Meer, wo sich ausgedehnte chinesische Gebietsansprüche überschneiden denen westlich freundlicherer Länder. Die Region ist ein entscheidender Engpass für den Welthandel.

Ein ähnlicher deutscher Einsatz fand 2021 mit nur einer Fregatte, der Bayern, statt, die zahlreiche asiatische Länder von Japan und Südkorea bis hin zu Oman und Indien anlief.

Der Marinechef wies auch auf die Bedeutung einer neuen Marineanlage an der deutschen Ostseeküste hin, um die Logistikkapazitäten des Dienstes dort zu stärken – und damit auch die Fähigkeit, Streitkräfte in dieser Region zu stationieren.

Die Entsendung von Kriegsschiffen zum Schutz deutscher Handelsziele, wie sie derzeit im Zusammenhang mit der Krise am Roten Meer diskutiert wird, war in Berlin noch 2010 eine umstrittene Position. Der frühere deutsche Bundespräsident Horst Köhler trat in diesem Jahr zurück, nachdem er in einem Interview Äußerungen gemacht hatte schlug vor, das Militär des Landes zum Schutz nationaler Wirtschaftsinteressen einzusetzen. Kritiker warfen ihm damals „Kanonenbootdiplomatie“ vor.

Nun scheint Deutschland zu den Befürwortern einer geplanten Marinemission der Europäischen Union zum Schutz der Schifffahrtsrouten zu gehören Houthi-Angriffe vor der Küste Jemens.

Ein Einsatz der Europäischen Union in der Region ist seit mindestens Dezember geplant. Die Verhandlungen schreiten „gut voran“, sagte der stellvertretende Sprecher des deutschen Außenministeriums, Christian Wagner, am 19. Januar auf einer Pressekonferenz vor Journalisten. „Die Bundesregierung ist bereit, sich an einer Mission im Roten Meer zu beteiligen“, sagte er.

Am 22. Januar einigten sich die Außenminister der EU auf eine Mission im Roten Meer zum Schutz der Schifffahrtsrouten, sagte der Spitzendiplomat der Union, Josep Borrell. Ein Starttermin wird noch bekannt gegeben. Deutsche Beamte haben die Fregatte „Hessen“ als Beitrag Berlins benannt.

Linus Höller ist Europakorrespondent für Defense News. Er berichtet über internationale Sicherheits- und Militärentwicklungen auf dem gesamten Kontinent. Linus hat einen Abschluss in Journalismus, Politikwissenschaft und internationalen Studien und absolviert derzeit einen Master in Nichtverbreitungs- und Terrorismusstudien.

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