HUB-IN-Interviews | Sprechende Institutionen für kollektives Handeln

HUB-IN-Interviews | Sprechende Institutionen für kollektives Handeln

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HUB-IN-Interviews: Ein Fokus auf die Finanzierungsmodelle für Projekte in historischen Stadtgebieten (HUAs).

Mit der Entwicklung der Finanzierungslandschaft für die Erneuerung des Kulturerbes ergeben sich neue Möglichkeiten. Bei Betrachtung vergangener und laufender Projekte erfolgt die Finanzierung überwiegend aus klassischen öffentlichen und privaten Förderquellen. Wir werden jedoch feststellen, dass Crowdfunding und Community Funding immer mehr Teil des Finanzierungsmixes werden.

HUB-IN Places wagen es, mit neuen Finanzierungsstrukturen zu experimentieren und traditionelle öffentliche Finanzierungsströme mit anderen (privaten) Finanzierungsquellen zu kombinieren. Im neue Finanzstrukturen zu schaffen, HUB-IN-Städte gleichen potenzielle Verschiebungen in der Verteilung von Macht und Einfluss sorgfältig aus und tragen so zur integrativen und nachhaltigen Entwicklung ihrer Stadt bei.

Der heutige Experte: Tine De Moor von der Rotterdam School of Management – ​​Erasmus-Universität
Tine de Moore – HUB-IN-Interview

Tine De Moor – Professorin für Sozialunternehmen &
Institutionen für kollektives Handeln, Erasmus-Universität
Rotterdam.

Rotterdamer Managementschule– Der Schwerpunkt der Rotterdam School of Management liegt auf der Entwicklung von Führungskräften mit internationalen Karrieren, die zu einer Kraft für positive Veränderungen werden können, indem sie ihre innovative Denkweise in eine nachhaltige Zukunft tragen.

Was sind Institutionen für kollektives Handeln?

Institutionen für kollektives Handeln sind Organisationen, die von den unmittelbaren Stakeholdern von unten nach oben gebildet werden und deren Ziel es ist, gemeinsam persönliche (materielle) und gesellschaftliche Interessen zu verfolgen. Historisch gesehen entstehen immer wieder Institutionen für kollektives Handeln. Wann immer es ein gemeinsames Bedürfnis gibt, können sich Menschen organisieren, um dieses Bedürfnis gemeinsam zu regeln. Normalerweise gilt der Grundsatz der Genügsamkeit, die Teilnehmer brauchen oder nehmen nicht mehr als nötig. Oftmals gibt es Regelungen rund um das Suffizienzprinzip. Gewinne werden nach Bedarf verteilt, nicht nach Wünschen. Dies sind die Grundsätze des Gemeinwesens.

Wie ist der Status Quo heute?

In dieser Phase ist es am wichtigsten, die Vielfalt der Initiativen und ihrer Kontexte zu erkennen. Es gibt keinen einheitlichen Ansatz. Genossenschaften bieten beispielsweise verschiedene Möglichkeiten, die sozialen und wirtschaftlichen Erträge im Auge zu behalten. Bei der Energieerzeugung sind soziale Erträge meist ein Nebenprodukt, das erst in einem späteren Stadium entsteht. Während bei Gesundheitsgenossenschaften der soziale Ertrag von Anfang an wichtiger ist.

Wie können Institutionen für kollektives Handeln gesunde Geschäftsmodelle bei der Sanierung des städtischen Kulturerbes ermöglichen?

Es kann eine große Hilfe sein, wenn die Gemeinde das Kulturerbe wirklich nutzen kann. Es gibt ein Beispiel für ein Schulgebäude, das tagsüber für den Unterricht und abends für Workshops lokaler Unternehmer genutzt wurde. Die Sharing Economy ist tatsächlich eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Dies erfordert eine gute Bestandsaufnahme der Bedürfnisse der verschiedenen Nutzer. Können sich Menschen in den verschiedenen Funktionen finden? Finanzierung ist nicht nur kollektives Kapital, sondern auch Kostenvermeidung.

Was sind die Herausforderungen?

Es besteht die Gefahr, dass die tatsächlichen Kosten für die Erhaltung des Kulturerbes unterschätzt werden. Bürgerkollektive müssen realistische Pläne machen. Beamte sollten jedes Bürgerkollektiv ernst nehmen. Erwarten Sie aber auch von diesen Kollektiven, dass sie die Erneuerung des Kulturerbes ernst nehmen. Vertrauen ist ein zentrales Thema. Glauben die öffentlichen Institutionen und Geldgeber an die Gemeinschaft? Und umgekehrt? Auch Beamte sind letztlich Bürger. Außerdem sind die aktivsten Bürger tendenziell privilegierter. Regierungen sollten dafür sorgen, dass die Erneuerung des Kulturerbes alle Beteiligten einbezieht.

Schwerpunkt: Institutionen für kollektives Handeln

Kollektives Handeln „besteht aus allen Gelegenheiten, bei denen Gruppen von Menschen gebündelte Ressourcen, einschließlich ihrer eigenen Anstrengungen, für gemeinsame Anstrengungen einsetzen.“ (Tilly und Tilly, 1981). Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass Mitglieder dieser Organisationen auch an Protestbewegungen beteiligt waren, wie zum Beispiel an vielen städtischen und ländlichen Aufständen in den spätmittelalterlichen Niederlanden (siehe z. B. die flämische Sporenschlacht (1302)). es lassen sich noch viele weitere Beispiele finden.

Abgesehen von der Festlegung von Regeln zur Regelung der Ressourcennutzung ist der Zugang zur Einrichtung in der Regel streng geregelt. Während kollektives Handeln im weitesten Sinne große Massen anonymer Individuen einbeziehen kann, Institutionen für kollektives Handeln zeichnen sich durch Exklusivität aus: Nur wer bestimmte Voraussetzungen erfüllt, kann Mitglied werden.

Beispiele für Institutionen für kollektive Aktionen sind Commons, Gilden, Waterboards, Beginenhöfe und Genossenschaften.

Quelle: www.collective-action.info

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