Fintech wird bleiben, sagt JPMorgan-Chef Jamie Dimon

In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre sagt Dimon, es sei „völlig klar“, dass viele Bankprodukte wie Zahlungen, Einlagen und Kredite aus dem Bankensystem zu Neobanken und Nichtbanken gleichermaßen wandern.

Dimon räumt ein, dass viele dieser neuen Wettbewerber „großartige Arbeit“ geleistet haben, indem sie die Probleme der Kunden gelindert und digitale Plattformen übersichtlich und benutzerfreundlich gestaltet haben. Allerdings haben sie auch von den unterschiedlichen regulatorischen Rahmenbedingungen profitiert

„Wir sollten bedenken, dass sich das Ausmaß des Risikos möglicherweise nicht geändert hat – es wurde lediglich in ein weniger reguliertes Umfeld verlagert“, erklärt Dimon. „Und es entstehen neue Risiken. Auch wenn nicht klar ist, ob der Anstieg von Nichtbanken und Schattenbanken den Punkt eines systemischen Risikos erreicht hat, beschleunigt sich dieser Trend und muss sorgfältig beobachtet werden.“

Um wettbewerbsfähig zu sein, müssen Banken in KI- und maschinelle Lerntools investieren und die Umstellung auf Cloud-basiertes Banking beschleunigen, sagt der CEO. Banken müssen auch schneller und mutiger neue Märkte angreifen: „Manchmal erscheinen neue Märkte zu klein oder scheinen für unseren Kundenstamm nicht kritisch zu sein – bis sie es sind. Wir wollen hier etwas aggressiver vorgehen.“

Dimon verlässt sich nicht allzu sehr auf eine sofortige Änderung des regulatorischen Umfelds und räumt ein, dass die Banken lediglich ihre Strategien anpassen müssen, um mit der ihnen zugeteilten Hand zurechtzukommen.

„Obwohl ich immer noch zuversichtlich bin, dass JPMorgan Chase wachsen und eine gute Rendite für seine Aktionäre erzielen kann, wird der Wettbewerb hart sein und wir müssen schneller und kreativer werden“, erklärt Dimon. „Akquisitionen liegen in unserer Zukunft, und Fintech ist ein Bereich, in dem ein Teil dieses Geldes eingesetzt werden könnte.“