Die Ergebnisse der INVERTO Nearshoring-Studie zeigen einen großen Konsens unter den Teilnehmern: Über 90 Prozent von ihnen sehen Nearshoring und Reshoring als wichtige Möglichkeiten zur Absicherung ihrer Lieferketten.
Die Studie des Supply-Chain-Experten INVERTO, Teil der Boston Consulting Group, zeigt, dass Unternehmen die Verlagerung von Aufträgen in Nachbarländer als die geeignetste Restrukturierungsoption ansehen, um die Effizienz zu steigern, die Flexibilität zu verbessern und Lieferzeiten zu verkürzen.
Zwei Drittel der befragten Unternehmen planen, ihre Lieferketten in den nächsten 5 Jahren neu zu strukturieren. Bemerkenswert ist, dass 67 % der Industrieunternehmen eine stärkere Regionalisierung beabsichtigen und planen, Beschaffungskapazitäten in politisch stabilere Gebiete zu verlagern. 42 % aller befragten Unternehmen sehen die Regionalisierung als primären Ansatz zur Umstrukturierung ihrer Lieferkette.
Osteuropa, ein wichtiger Nearshoring-Hub
Als häufigste Option gelten osteuropäische Länder. 57 % der befragten Unternehmen beziehen bereits Waren aus der Region, während 32 % planen, ihre Aktivitäten in den kommenden Jahren nach Osteuropa zu verlagern. Im Gegensatz dazu planen nur 9 % der Unternehmen eine Verlagerung nach Westeuropa.
91 % der Studienteilnehmer geben an, dass sie geopolitische Spannungen bei ihrer Entscheidungsfindung berücksichtigen – und nur 11 % waren optimistisch, dass Politik allein globale Spannungen lösen kann.
Während geopolitische Spannungen nach wie vor ein Hauptmotiv für Nearshoring sind, wurden für 82 % der Unternehmen, die ihre Lieferketten umstrukturieren, auch die Produktionskosten als starker oder sehr starker Einfluss eingestuft.
Überdenken der Beschaffungsstrategie und des geografischen Fokus
„Nearshoring kann Potenziale in drei Dimensionen freisetzen – Erhöhung der Widerstandsfähigkeit, Beschleunigung der Durchlaufzeiten und Fortschritte bei der Nachhaltigkeit“, erklärt Sushank Agarwal, Geschäftsführer bei INVERTO.
„Um das gesamte Spektrum an Möglichkeiten zu nutzen, sollten Unternehmen bei der Bewertung des Nearshoring-Potenzials ihre Sourcing-Strategie überdenken und ihre geografische Reichweite erweitern“, rät Agarwal.
Dazu sollten Unternehmen zunächst Transparenz in ihrer gesamten Lieferkette schaffen. Dieser grundlegende Schritt ermöglicht eine umfassende „Total Cost of Ownership“-Analyse, die Identifizierung primärer Produkte, die für Nearshoring und Friendshoring geeignet sind, sowie die Bestimmung der rentabelsten Versorgungsregionen.
Methodik
An der Nearshoring-Studie beteiligten sich rund 95 Unternehmen, überwiegend aus der DACH-Region. Mehr als die Hälfte der Befragten kam aus der produzierenden Industrie. Darüber hinaus nahmen auch Ansprechpartner aus den Bereichen Dienstleistung, Bau, Prozessindustrie und Handel teil. Rund 50 Prozent der Befragten haben einen Jahresumsatz von über 500 Millionen Euro. Der Erhebungszeitraum war Mai bis Juli 2023.
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- Quelle: https://www.logisticsit.com/articles/2023/12/18/90-of-companies-see-nearshoring-as-key-way-of-safeguarding-supply-chains
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